Renates Reisebericht Teil 1

Veröffentlicht am 16. April 2021 um 19:05

Wie lange hatte ich mich auf das Wiedersehen mit Lara, Steffen, Maila und Fee gefreut! Jetzt endlich war es soweit: Nach einem recht angenehmen Flug mit sehr zuvorkommenden französischen Flugbegleiter/innen sind wir gut auf Sint Maarten angekommen und wurden am Flughafen schon von Steffen erwartet :)

Den kurzen Fußweg zu der Stelle, an der das "Dingi" lag, bewältigten wir trotz unseres "Schwergepäcks" (4 Gepäckstücke, die jeweils ca. 22 Kg wogen) recht gut und konnten es ,über´s Meer sausend, kaum erwarten, an der Tweeny anzukommen!

Wie schön war es, uns wieder in die Arme zu schließen!!!

Dann gab es erst mal eine ausgiebige Bootsbesichtigung, bei der  die Tweeny mir deutlich größer vorkam als auf den Fotos!

Da Maila angekündigt hatte, bei mir in der Koje schlafen zu wollen, bekam ich eine Doppelkoje, die wirklich sehr viel Platz bot und gleichzeitig sehr gemütlich war.

Wunderschön fanden wir das so liebevoll neu renovierte Gästebad, das in der Realität noch toller aussah als auf den Bildern!

Ja, ich fühlte mich auf der Tweeny von Anfang an sehr wohl, obwohl ich bisher nur zwei Mal in meinem Leben jeweils kurz auf einem Segelschiff war.

Lara und Steffen gaben uns zunächst eine Einführung in alles, was zu beachten war und dann war erst mal Auspacken der Mitbringsel und Spielen mit den Kindern angesagt :)

Anschließend genossen wir unser lang ersehntes erstes Schwimmen im Meer... unglaublich, wie angenehm warm das Wasser hier war!

Danach ließen wir uns auf der hölzernen "Badeplattform" in der Sonne trocknen und kamen uns vor wie im Paradies auf Erden!

An unserem ersten Abend fielen wir "wie tot" in die Betten - wir hatten offensichtlich ganz schön viel Schlaf nachzuholen...

Aber auch an allen weiteren Abenden schlief ich immer sehr schnell ein, wahrscheinlich, weil man so wunderbar sanft von den Wellen in den Schlaf gewiegt wird...

Am nächsten Morgen wurde ich um ca. 6.15 Uhr von Maila geweckt und zum gemeinsamen Buch-anschauen  eingeladen... Ein paar Minuten später gesellte sich dann auch Fee zu uns und wir hatten viel Spaß miteinander, bis dann auch die übrige Crew aufwachte.

Beim Frühstück, das ,wie alle anderen Mahlzeiten auch, auf dem Cockpit stattfand, rief Fee plötzlich:"Schaut mal, eine Schildkröte!"  Und wirklich, direkt neben dem Boot schwamm direkt unter der Wasseroberfläche eine Meeresschildkröte, die in dem klaren Wasser ganz deutlich zu sehen war.

Dieses Schauspiel wiederholte sich fast jeden Tag, war aber jedes Mal wieder ein aufregendes Ereignis!

Schnell fühlte ich mich in der neuen Umgebung "zuhause". Es tat sooo gut, keine Verpflichtungen zu haben und zu jeder Zeit die Möglichkeit zu haben, den eigenen Bedürfnissen nachzugehen. So kam es z.B. oft vor, dass eine(r) von uns sagte: Ich habe gerade Lust, in´s Wasser zu gehen. Möchte jemand mitkommen?" So ergaben sich ganz spontan immer wieder neue "Interessengemeinschaften" in unterschiedlichen Konstellationen. Das fühlte sich sehr natürlich und harmonisch an und ich nahm sehr bewusst wahr, wie leicht sich das Leben auf diese Weise anfühlt...

Positiv überrascht war ich, wie fantasievoll die Zwillinge oft stundenlang in Rollenspiele vertieft waren, die immer wieder mit neuen Einfällen erweitert wurden.

Für die Beiden scheint das Leben auf der Tweeny so erfüllend zu sein, dass sie oft nicht viel Lust hatten, das Boot zu verlassen.

Auch mir war es nicht besonders wichtig, viel an Land zu unternehmen, abgesehen von meinen geliebten Strandspaziergängen, die ich fast täglich mit Michael unternahm.

Natürlich gab es auch die Alltagsarbeiten wie Kochen, Spülen und Wäsche waschen, die auf dem Schiff allesamt etwas aufwändiger sind als zuhause: das Kochen für so viele Menschen ist auf einem 2-flammigen Gasherd schon recht herausfordernd, aber unser Chefkoch Steffen hat diese Aufgabe meisterhaft bewältigt!

Mit dem Spülen haben wir uns abgewechselt, da es nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung von irgendjemandem war. Es galt nämlich, in einem der beiden kleinen Spülbecken das Geschirr zunächst mit Salzwasser vorzuspülen, es dann im anderen Spülbecken mit vorher im Wasserkessel erhitzten Wasser zu spülen, um es schließlich in klarem Wasser nachzuspülen! Auch das Wäschewaschen in einer sogenannten "Waschmaschine" erforderte zwischen den einzelnen Wasch- und Schleuderaktivitäten der Maschine jeweils einige Handgriffe, um die nächste Aktion in Gang zu setzen...

Aber da wir ja wirklich viiiel Zeit hatten, war all dies leicht zu verschmerzen und ich habe mich in keiner Minute nach meinem Marburger Haus mit Spülmaschine und richtiger Waschmaschine gesehnt!

Selbst das Duschen mit dem lauwarmem Wasser empfand ich als angenehm, was ich mir vorher nicht hatte vorstellen können. Natürlich war es auch mal schön, mit dem im "Duschsack" von der Sonne erhitzten Wasser zu duschen...

Die Abende verbrachten wir natürlich auch auf dem Cockpit unter dem Sternenhimmel und machten es uns öfter mit dem einheimischen Rum bei philosophischen Gesprächen gemütlich.

 

Fortsetzung folgt...







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